Die wichtigsten Fragen zur Nutzung von Brunnenwasser im Pool

Wer ein eigenes Schwimmbecken besitzt und Zugang zu einem Brunnen hat, stellt sich vielleicht folgende Frage: Kann ich meinen Pool mit Brunnenwasser befüllen?

Mit Hinblick auf die sich summierenden Wasserkosten, die im Laufe der Zeit für den Gebrauch des Pools entstehen, ist diese Frage durchaus berechtigt. Doch hierbei gibt es einiges zu beachten:

Ist das Wasser frei von Viren und Keimen?

Brunnenwasser kann mit Keimen belastet sein. Diese können beim Befüllen des Pools zum Problem werden. Die Wahrscheinlichkeit von Viren und Keimen im Wasser hängt von der Beschaffenheit des Brunnens und von der Umgebung ab.

Darüber hinaus kann das Wasser auch Sporen enthalten. Um eine entsprechende Belastung auszuschließen, sollte das Brunnenwasser in einem Labor untersucht werden.

Was ist im Brunnenwasser enthalten?

Im Brunnenwasser finden sich bestimmte Konzentrationen an Magnesium, Kalzium, Nitrat, Eisenoxid und Ammonium. Weil das Wasser durch verschiedene Erd- und Gesteinsschichten fließt, kann es auch andere Stoffe enthalten. In manchen Gegenden weisen Uran, Arsen und Mangan auf einstige Bergbauarbeiten hin.

Welche Probleme kann es bei der Verwendung von Brunnenwasser geben?

Poolbesitzer, die ihre Schwimmbecken mit Brunnenwasser befüllen, berichten häufig von grünlichen bis bräunlichen Verfärbungen. Wenn sich das Poolwasser verfärbt, ist meist das im Brunnenwasser enthaltene Eisenoxid die Ursache.

Auf Eisenoxid basierende Verfärbungen treten grundsätzlich dann auf, wenn dem Wasser Chlorprodukte zugeführt werden. Um eisenhaltiges Brunnenwasser dennoch im Pool verwenden zu können, ist eine Aufbereitung erforderlich.

Wie wird das Wasser aufbereitet?

Grünes oder braunes Poolwasser lädt nicht gerade zum Baden ein. Mit der richtigen Aufbereitung des Brunnenwassers lässt sich diesen Verfärbungen wirksam vorbeugen. Die Aufbereitung erfolgt in fünf Schritten:

Schritt 1:

Zuerst erfolgt die Befüllung des Schwimmbeckens mit Brunnenwasser. Nachdem der gewünschte Wasserstand erreicht ist, wird der pH-Wert gemessen und auf einen Wert zwischen 7,0 und 7,4 eingestellt.

Schritt 2:

Anschließend ist eine Schockchlorung notwendig. In den darauffolgenden Tagen sollte niemand im Pool baden, weil der Chlorwert etwas Zeit benötigt, um auf einen Wert von 3 ppm anzusteigen.

Schritt 3:

Während sich der Chlorgehalt im Wasser aufbaut, kommt es zu einem Eisenausfall. Weil das Eisen nicht im Pool verbleiben darf, sondern entfernt werden muss, ist nun die Zugabe von Flockungsmitteln nötig. Dabei wird die Filteranlage für mindestens 48 Stunden aktiviert. Während dieser Zeit sollten die Wasserwerte mindestens einmal gemessen werden.

Schritt 4:

Der nächste Schritt ist die Durchführung einer gründlichen Rückspülung. Bei Bedarf kann der Poolboden mit einem Bodensauger gereinigt werden. Das Wasser sollte im Anschluss daran kristallklar sein.

Schritt 5:

Zum Schluss werden erneut die Wasserwerte gemessen und richtig eingestellt. Der mit Brunnenwasser gefüllte Pool ist nun bereit für die Inbetriebnahme.